07.04.2025 // Kommentar:

„Design rettet kein Produkt.“ – Warum der neue Bahlsen-Relaunch am eigentlichen Problem vorbeigeht

Vor ein paar Tagen hat Bahlsen angekündigt, das 2021 eingeführte Design wieder zurückzunehmen – und viele sehen darin eine logische Reaktion auf schwache Verkaufszahlen. Die Schuld? Für viele schnell gefunden: das Design.
Ich sehe das anders. Ich persönlich fand das 2021er Rebranding von Auge Design großartig – modern, mutig und visuell auf den Punkt. Klar: Es hat sicherlich ein paar langjährige Kunden irritiert, die eine visuelle Verankerung in der Tradition suchen.
Aber ich glaube nicht, dass das Design allein für den Absatzrückgang verantwortlich war. Meiner Meinung nach liegt das eigentliche Problem im Produkt selbst.

Vor ein paar Jahrzehnten galten Bahlsen-Produkte als praktisch, preislich fair und geschmacklich solide. Aber die Konsumkultur hat sich verändert – stark beschleunigt durch Social Media. Heute konkurrieren abgepackte Fertigkuchen mit New-York-Style Cookies, Pistazien-Croissants und Zimtschnecken aus kleinen Manufakturen. Dagegen wirken die klassischen Bahlsen-Produkte einfach nicht mehr zeitgemäß – ganz gleich, wie gut die Verpackung gestaltet ist.

Und damit zum neuen Look von 2025:
Ich finde das Design nicht schlecht – im Gegenteil. Es ist gut gemacht, klar ausgearbeitet, handwerklich sauber. Die Designer:innen haben einen tollen Job gemacht. Aber: Kein Packaging – so gut es auch ist – kann ein Produkt zukunftsfähig machen, wenn es inhaltlich nicht mehr überzeugt.

Deshalb meine These:

👉 Das eigentliche Thema ist nicht das Design – sondern die Relevanz des Produkts in einer neuen Genusskultur.

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